Das ist ein regelmäßiges Thema bei Kunden oder im Energiemanager-Kurs: Kann man mit einem normalen Luxmeter das Licht von LED richtig messen? Meine spontane Antwort, als diese Frage vor ca. 3 Jahren das erstemal auftauchte: „Ja, natürlich. Licht ist Licht, und ein gutes Luxmeter misst alles zwischen Infrarot und Ultraviolett.“ Aber ganz so einfach ist es natürlich nicht.

Als Quelle für diese Behauptung stellten sich die Aussagen diverser LED-Verkäufer heraus, zum Teil sogar unterfüttert mit Unterlagen, in denen von „Pupillenlumen“ und einer „veränderten Empfindlichkeit“ bei blauem Licht die Rede war.Das klang zwar alles etwas ungereimt, denn wenn man sich ein Spektrum einer LED ansieht, dann ist das auch nicht so viel anders als das einer Leuchtstofflampe. Aber ich merkte, dass bei den Fragenden dennoch Restzweifel blieben, die LED-Verkäufer waren sowieso tendenziell unbelehrbar.
Reinhard Bickel, Leiter des Kalibrierlabors bei GOSSEN Foto- und Lichtmesstechnik GmbH, Hersteller von professionellen Luxmetern und Spektrometern, hat sich des Themas nun einmal detailliert angenommen. Das Ergebnis ist nicht überraschend: ein kalibriertes Luxmeter misst das Licht von weißen LED egal welcher Lichtfarbe genausogut wie das von Leuchtstofflampen, Glühlampen oder wie Tageslicht. Selbst bei roten, gelben oder blaugrünen LEDs bleibt der Messfehler im normalen Bereich.  Einzige Ausnahme sind rein blaue LED: hier steigt der Messfehler deutlich an. Aber das ist für den Praxiseinsatz dann doch nicht relevant.
Die komplette mehrseitige Untersuchung finden Sie hier auf der Webseite von Gossen zum Download als PDF.